Es stellt sich vor: Lindo das Chamäleon
Lindo haben wir von einer Bekannten übernommen, weil er nicht mit ihr in die neue Heimat ziehen konnte. So kam er komplett mit einem Flexarium (Netzterrarium), Pflanzen, UV-Lampe und ner Dose Heuschrecken.
Das Flexarium hat mir nicht so sehr gefallen. Es ist ziemlich wackelig und die UV-Lampe war nur provisorisch daran befestigt. Im Baumarkt habe ich ein Fliegenrollo entdeckt und fand es super als Terrariumtür. Um diese Idee herum habe ich dann einen ersten Entwurf skizziert.
Weil Lindo gerne am Gitter rumklettert und man Fliegengitter nicht putzen muss, habe ich mich entschieden, die Seitenwände nicht wie im Entwurf aus Glasscheiben zu machen. Auch die untere Wanne wird nicht herausziehbar, sondern fester Bestandteil des Terrariums. Sie ist wichtig, weil in der Wanne überschüssiges Wasser von der geplanten Beregnungsanlage aufgefangen werden soll. Die Rückwand ist aus Holz. Beliebt bei Terrariumbauern ist OSB. Ich habe OSB-3 genommen, weil es für Nassräume geeignet ist.
Hat man alles eingekauft, kann es mim Basteln los gehen. Die erste Aufgabe ist, die Fliegengitter für die Seitenwände zusammen zu bauen. Die Aluprofile können auf das richtige Maß gekürzt werden.
Danach habe ich die Fliegengitter seitlich an die OSB Platte geschraubt und die Leitungen für Strom und Wasser befestigt. Ich habe die Leitungen innen verlegt. Kein Problem, weil Chamäleons nicht nagen. Aber man hätte das Kabel auch auf der Rückseite verstecken können.
Die Wanne habe ich von unten an Rück- und Seitenwände geschraubt.
Nicht nur Lindo, sondern auch seine Beute soll im Käfig bleiben. Darum habe ich kleine Löcher in den Ecken mit Heißkleber verschlossen. Wem das nicht gefällt, kann auch schwarzen Heißkleber oder Silikon verwenden.
Um die UV-Lampe und andere Elektronik zu verstecken, hat das Terrarium oben einen Holzrahmen bekommen. Das vordere Brett ist etwas tiefer, um das Fliegengitter dort seitlich zu befestigen. Die dunkelbraunen Regalbretter habe ich aus der Fundgrube vom Ikea und passen farblich zu meinen Möbeln.
Den oberen Verschluss übernimmt ein Gitter aus Metall. Daran habe ich die Beregnungsanlage und drei LEDs für die Nachtbeleuchtung befestigt. Das wäre an einem Fliegengitter so nicht möglich gewesen.
Für die UV-Lampe habe ich einen Halter aus einem Aluminium U-Profil gebogen. Die Lampe und die LEDs werden automatisch per Zeitschaltuhr gesteuert.
An die Rückwand habe ich von hinten Holzstäbe geschraubt. Daran kann man Zweige befestigen und das Chamäleon kann darauf klettern. Eigentlich hätte ich lieber natürliche Äste anstatt diesen gerillten Stäben verwendet. Aber Äste gabs weder im Baumarkt noch im Blumenhandel zum kaufen.
Das Fliegenrollo lässt sich genau so wie das seitliche Fliegengitter auf das gewünschte Maß kürzen. Befestigt wird es mit den zwei Führungsschienen am Rahmen der Seitenwände.
Das fertige Terrarium habe ich auf eine Ikea Besta Kommode gestellt. Darin befinden sich Pumpe und Wasserbehälter für die Beregnungsanlage. Die Anlage läuft automatisch zweimal am Tag für eine Minute. Dafür braucht man eine Zeitschaltuhr, die man auf eine Minute genau programmieren kann. Damit die Pumpe nicht so laut ist, habe ich ihr Gehäuse innen mit Schaumstoff ausgekleidet.
Ich finde, dass das Terrarium recht hübsch geworden ist. Durch das straffe Fliegengitter sieht man sehr gut rein. Das Fliegenrolle erfüllt prima seine Funktion als Tür. Durch die automatische Steuerung von Licht und Regen habe ich fast keine Arbeit mit dem Tier. Nur ein paar Heuschrecken muss ich ab und zu ins Gehege werfen.
letzte Änderung: 16.04.2014