CNC Fräse - Steuerung
Schon vor einiger Zeit habe ich mir eine komplette 3-Achs CNC Steuerung für günstige 140,- Euro im Internet gekauft. Das Set bestand aus drei Schrittmotoren, einer TB6560 3-Achs Treiberplatine, passende Stecker, einem 24V Netzteil und der CNC Software Mach3.
Zum Glück hatte ich auch noch einen alten Laptop mit Parallel-Port (danke Viola!). Also hatte ich die Sachen damals auf meinem Schreibtisch zusammengeschlossen und die Schrittmotoren recht schnell zum laufen gebracht.
Diese Steuerung habe ich in meine Holz Fräse eingebaut. Außer einem Aufputzschalter für die Stromversorgung und einer Steckdose für den Dremel ist keine weitere Elektronik dazu gekommen. Endtaster an den Verfahrachsen habe ich mir gespart, weil sie von der Treiberkarte eh nicht unterstützt werden.
Nun könnte ich ausgiebig über das TB6560 Treiberboard ablästern. Aber das haben die Jungs von der Zerspanungsbude in
diesem Thread schon erledigt. Man kann diese Platine nicht wirklich empfehlen. Meine Fräse schafft es damit gerade mal auf einen Vorschub von mageren 150mm/min (1kHz Taktfrequenz) ohne Schrittverluste. Immerhin reicht es zum Fräsen aber schnelles Positionieren geht damit nicht.
Die nötigen Einstellungen für Mach3 habe ich alle recht schnell online gefunden. Bei den 'Ports and Pins' müssen die Leitungen des Parallel-Ports mit den Eingängen auf der Treiberplatine überein stimmen. Damit die tatsächlich gefahrenen Strecke auch richtig angezeigt wird, muss man in 'Motor Tuning' die Steps/mm angeben (bei mir 400 Steps/mm). Dort kann man auch die maximale Fahrgeschwindigkeit und Beschleunigung einstellen. Um das Beste aus seiner Fräse heraus zu holen, muss man mit den Werten ein bisschen spielen.
Als ich damit fertig war, habe ich mich gewagt, mein Test-Schaumstoff etwas anzuknabbern.
Aber das manuelle Verfahren ist ja nicht Sinn und Zweck dieser Übung. Wir wollen automatisch fräsen! Zum testen habe ich einen kleinen Stern in CAD modelliert und als stl-Datei abgespeichert.
Für die Frässteuerung brauchen wir aber einen NC-Code (G-Code). CAM Programme können aus einem 3D-Modell automatisch den NC-Code generieren. Große CAD Programme wie mein Pro Engineer können das auch, aber meine Studentenversion leider nicht.
Macht aber nix, denn ich habe die Software
Estlcam gefunden. Mit der kostenlosen Demo habe ich ein NC-Code zum Schruppen meines Sterns erzeugen lassen. Das Programm macht einen guten Eindruck, ist leicht zu bedienen und der Kaufpreis ist super fair.
Und hier das Ergebnis. Wie gesagt: nur Schruppen, kein Schlichten. Aber ich finds super! Vor lauter Stolz bin ich über eine Stunde lang tanzend um meine Fräse gehüpft. Wie damals, als ich zum ersten Mal selber Feuer gemacht habe. ;-)
Hier mein zweiter Versuch. Eine kugelförmige Mulde, wieder nur geschruppt. Beide Testteile haben ca. 15 Minuten gedauert.
letzte Änderung: 13.04.2013